„Lied vom achten Elefanten“

Erläuterung des gesellschaftspolitischen Hintergrundes in Sezuan mithilfe des „Lied vom achten Elefanten“ (Kap.8) und des Zitates :

Berthold Brecht kritisiert in seinem Drama „der gute Mensch von Sezuan“ den Kapitalismus. Verstärkt wird seine Einstellung zum Kapitalismus durch das „Lied vom achten Elefanten“ (Kap.8). Das Lied spiegelt die Lage in Sezuan wieder. Die sieben Elefanten leisten starke Arbeit, doch der achte Elefant enthält sich und gibt stattdessen Anweisungen. Genau so ist es in der Tabakfabrik. Sun arbeitet nur dann, wenn Shui Ta, der Vorgesetzte, schaut. Die anderen Arbeiter arbeiten gut und ohne Pause, dennoch bekommen sie einen geringen Lohn. Sun hingegen bekommt einen höheren Lohn, Ruhm und Anerkennung, ohne dass er gute Arbeit leistet.
Der gesellschaftspolitische Hintergrund  ist, dass die Meschen, die in einer besseren finanziellen Lage sind, im Kapitalismus im „Vordergrund“ stehen und mehr Chancen als die anderen haben. 

Der Kapitalismus ist eine Form der Wirtschaft und Gesellschaft auf der Grundlage des freien Wettbewerbs und des Strebens nach Kapitalbesitz des Einzelnen. Der gesellschaftliche Aufbau in Sezuan entspricht dem einer Gesellschaft, in der der Kapitalismus und die Prinzipien des freien Marktes herrschen. In Sezuan sind viele arme Menschen und wenige Reiche zu finden.

Er nutzt die Literatur um seine Kritik öffentlich zu äußern. Mit diesem Lied stimmt er dem Zitat von  G. Grosz zu, welches sagt, dass die Arbeiter sich selbst wehren müssen und ihrem Herren die Knute (die Macht) zu entreißen.

Wenn die Arbeiter aufhören wollen, Sklaven zu sein, müssen sie ihren Herren die Knute entreißen.“   G. Grosz

Der Verfasser des Zitates möchte ausdrücken, dass sobald Arbeiter sich von ihrem Vorsitzendem unterdrückt und benutzt fühlen, sie diesem die Macht nehmen sollen. Das kostet zwar Mut und Überwindung, doch nur so können sie der Sklaverei entkommen. Dieses Zitat ist auf Sezuan überleitbar, denn auch dort werden die Arbeiter von ihrem Vorgesetzem (Sun) schlecht behandelt. Die Arbeiter werden zwar nicht als Sklaven ausgenutzt, jedoch werden sie trotzdem nicht angemessen behandelt. Wollen sie eine Änderung im Umgang des Chefs ihnen gegenüber, so müssen sie im die Macht entreißen. Brecht stimmt mit dem „Lied vom achten Elefanten“ dem Zitat zu.